Meine
Einfindung zurück Zuhause, auf deutschem Boden, war bestückt mit Höhen und
Tiefen.
Erstmal ist
natürlich ein völliger Reizüberfluss im Gehirn! Und überhaupt, alles ist so
unreal.
Und
gleichzeitig ist alles wie immer, als wäre nichts gewesen!
Zum Glück
habe ich ja Sonne mitgebracht u somit konnte ich die ersten Wochen auch viel
draußen verbringen!
Die erste
Woche war ich ziemlich Menschenscheu. Bei Versammlungen oder sowas bin ich als
letzte gekommen und als erste gegangen- ich konnte das einfach nicht, die
vielen, Eindrücke und Menschen, die auf einen zukommen...
Ich war
einmal im Lidl einkaufen u nach 10 Min. war mir schwindelig. Alles zu viel!
Somit habe
ich wirklich erstmal Zeit für mich zum Ankommen gebraucht. Ich wollte niemandem
was Böses tun, indem ich mich so verhalten habe! Aber nur so konnte ich damit
umgehen, erstmal ankommen. Und dann kann meinetwegen die ganze Welt kommen,
mich ausfragen, drücken u hallo sagen ;)
Daheim habe
ich erstmal mein Zimmer neu gestrichen und die Schränke neu lackiert :o) Also
irgendwie ist das ja doch ein neuer Lebensabschnitt, da muss einfach dann hier
und da eine Veränderung her^^
An den
Links- bzw. Rechtsverkehr habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt (haha, nach 4
Monaten sollte das auch so langsam mal sein^^) ....anfangs bin ich nicht
gefahren, ich hatte echt Schiss, denn ich war kopfmäßig noch total im Linksverkehr.
Da musste Philipp schon das eine oder andre mal was mitmachen wenn ich
plötzlich „Achtung“ kreische, nur weil ein Auto in der Nebenstraße entgegenkommt,
und er dem Auto >>rechts<< ausweicht. Puh. Ein Schock für mich, da
rast das Herz, weil man gar nicht so schnell umdenken kann!
Neulich habe
ich mich beim Ausparken auch wieder zuerst links eingeordnet....aber is nicht
schlimm, war kein anderes Auto da ;) Einmal ist es mir aber passiert, dass ich
mich beim Stadtladen an der Ecke beim Rausfahren links eingeordnet habe, und
natürlich ein Kerl abgebogen ist, zumindest wollte er das -da stand nämlich
ich^^
Er hat nur n
Kopf geschüttelt, und ich dachte nur „Mist ich steh ja auf der falschen Seite
xD“ Zum Glück bin ich erstens eine Frau u zweitens blond ;P das hat für ihn als
Antwort wohl gereicht ^^
Also
grundsätzlich klappt das mitm Rechtsverkehr, es sind eben so kleine spontane
Momente, man ist in Gedanken, etc.... u Schwupps denkt man kurz eher im
Linksverkehr, aber wie gesagt, das passiert nur 2-3mal im Monat ;)
Hmmmm, was
is noch anders???....eig. nicht viel. Man ist wieder hier, der Alltag ist da,
genauso wie früher. Ok, einen großen Unterschied gibt’s: ich arbeite nicht.
Aber abgesehen vom Arbeitsalltag ist der restliche Alltag da.
Und
Australien? Kommt mir unreal vor. Wirklich!!
Ich dachte
letztens, vor 3 Monaten war ich grad auf castaway - der einsamen Insel.
>>>Nö,war
ich nicht. Kommt mir nicht so vor.
Das is echt
strange!
Und bitter.
Was ich
alles erlebt habe!!!und nun, grad mal paar Monate später fühlt es sich an, als
hätte mans nicht erlebt, oder als wäre es Ewigkeiten her!
Wenn ich Fotos
anschaue (was ich bisher nur einmal gemacht habe, denn man läuft Gefahr SOFORT
zurück zuwollen^^), dann schüttel ich nur den Kopf und kanns nicht fassen, dass
ich da war, dass wirklich ICH das auf dem Bild bin.
Es zieht so
schnell an einem vorbei! ZU schnell!
Andererseits
ist es natürlich toll wieder daheim zu sein.
Home <3
sweet home <3
Endlich
wieder Essen. Essen by Mum
Endlich
wieder die Liebsten u den Liebsten um sich haben.
Endlich
wieder der frisch gewaschene Wäschegeruch von zuhause <3
Endlich
wieder Tanzen!
Endlich das
eigene Bett, Zimmer, eine vernünftige Matratze.
Endlich ein
voller Kühlschrank, sauberes Bad.
Endlich ein
Kleiderschrank! Unterwäsche u Socken mit mehr als 14 an der Zahl ^^
Es könnte jetzt
seitenweise so weitergehen ;)
Aber
natürlich ist mir auch gleichzeitig bewusst, dass man auch auf all das
verzichten kann, wenn man das Abenteuer seines Lebens erleben möchte :]
Das mit dem
Fernweh ist auch so ne Sache.
Also die
ersten 4 Wochen hatte ich kein Fernweh. Dann gabs Tage da hatte ich dann doch
Fernweh. Das verging aber immer wieder. Naja, Seit dem 2. Monat hier würde ich
nun sagen, dass ich seitdem immer stetig ansteigendes Fernweh habe!
Ich will
zurück!
Von Tag zu
Tag immer mehr.
Tja, da hat
sie mich erwischt, die Fernweh Sucht.
Aber jetzt
mal ganz ehrlich: Ihr seid jung, habt Abi, ne abgeschlossene Ausbildung, bisl
Berufserfahrung.
So jetzt
habt ihr all das erlebt, was in meinem Blog steht. Tag für Tag, über 8 Monate.
Der
Erlebnisfaktor ist einfach extrem hoch gestiegen!
Die
australische Flora und Fauna, die Lebenseinstellung, das Meer, das Feeling.
Alles.
So.
Nun kommt
man zurück. Klar, die ersten Wochen sind aufregend, man sieht alle Leute
wieder, etc. aber nach 2 Monaten hat dich der Alltag wieder. Es ist einfach so.
Und mittlerweile auch der tolle deutsche Sommer.
Ist doch
klar dass du denkst „Jetzt könnte ich grad das und das machen, jetzt wäre ich
grad hier und hier .....und und und....“
Es liegt
einfach auf der Hand, dass es einen zurück zieht und das Fernweh steigt! Was
man alles in dieser Zeit entdecken könnte, während man hier rum hockt, Arbeit
sucht, u sein ganz normalen Alltagsablauf hat.
Man könnte
durchdrehen, man muss aufpassen, dass man runter kommt!
Aber zum
Glück muss ich ja nicht durchdrehen, denn es steht fest: Philipp und ich werden
gemeinsam (ja nur noch zu ZWEIT^^) uns nochmal auf den Weg machen. Ihn hat es
genauso erwischt wie mich. :o) Wir würden gerne gemeinsam an die Westküste
Australiens, die ja noch viel atemberaubender sein soll, als die Ostküste. Auto
kaufen, Road Trips machen, Arbeiten etc. Das Ganze hängt allerdings von meinem
2. Visum ab, wenn ich das nicht bekomme, geht’s evt nach Neuseeland arbeiten u
nur durch Australien reisen. Was auch immer das Schicksal bringt, wir ziehen
nochmal gemeinsam los. :o) Müssen wir einfach.
Wir haben
Pläne, Studium, gemeinsame Wohnung, etc... nun ist die einzige Möglichkeit.
Erst Nochmal Arbeiten, Berufserfahrung sammeln, Geld sparen, und dann geht’s
los, bevor der „Ernst“ des Lebens kommt...........
Und genau deshalb
bin ich auch nicht am verrückt werden^^ ich weiß ich hab ein Ziel vor Augen,
und somit bin ich relativ entspannt ;)
Rückblickend
kann ich mit größter Euphorie an alle jungen Menschen sagen: MACHT DAS AUCH.
Es war immer
mein Traum nach Australien zu gehen, durchs Land zu reisen, neue Menschen zu
treffen, versch. Kulturen kennenzulernen, neue Ansichten zu bekommen.
Wenn ich mir
was in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich das durch. Also habe ich mich
alleine auf den Weg in meinen Traum gemacht.
Und hey ich
habe es geschafft. Auch alleine. Ohne einen Freund oder Mitreisenden.
Ich hatte
keine Ahnung davon, wie das ablaufen wird und alles so vor sich geht. Wirklich
keinerlei Ahnung. Aber das macht nichts. Weil jeder geht bei so einem
Aufenthalt seinen eigenen Weg, alles ergibt sich von alleine, man muss sich
einfach drauf einlassen.
Meine
Organisation hat mir überhaupt nicht geholfen, viel zu viel Geld für viel zu
wenig Hilfe, oder was auch immer. Das kann man eindeutig auch ohne Organisation
schaffen!!und somit lieber das Geld davon für „einen Monat überleben in
Australien“ sparen ;)
Mein
Australien Abenteuer war für mich ein Erlebnis, das mich wohl bis an mein
Lebensende prägen wird! Man nimmt soviel mit! Ich bin reicher an jeglichen
Erfahrungen, Erlebnissen, Abenteuern, Freunden, Geschichten, Mut, Geduld,
Durchhaltevermögen, Sonnenstunden.
Ich bereue
nichts. Nichts von alldem, wie ich mich entschieden habe, welche Wege ich gegangen
bin, in welche Richtung ich abgebogen bin.
Natürlich
ist es Fakt, dass ich all das NiChT in solcher Form hätte erleben können, ohne
Philipp! Ihm habe ich soviel zu danken, ohne ihn, wär es nicht so toll
geworden, und ich hätte es womöglich nicht so lange geschafft.
Natürlich
trägt dazu auch meine Familie bei, mein Schawesta-Herz, Mum und Paps, die an
mich geglaubt haben, stolz waren, immer ein offenes Ohr hatten, u einfach immer
in meinem Herzen dabei waren-und umgekehrt.
Natürlich
auch meine restliche Familie u.a. Oma <3 , und meine ganzen Freunde!
Die Präsentation
und das Video, die ich zum Abschied bekommen habe, waren ein voller Erfolg! Es
stärkte mich, machte mir Mut, nicht nur durch Worte, sondern auch einfach zu
wissen, dass da viele Menschen zuhause auf mich warten!!Und so ein Gefühl gibt
einfach nur Kraft und Glaube. Kraft, auch durch Tiefen zu gehen, von denen ich
nun wirklich mehr als genug hatte (Bedbugs, Mango Rush, Arbeitssuche...). Und Glaube an mich selbst, dass ich es
schaffe, nicht aufgebe, Höhen u Tiefen bestreite. Schließlich ist es mein
Traum. Ja, das vergisst man manchmal, auch hieran, wurde ich dank der
Präsentation und dem Video immer wieder daran erinnert. ;o) <3
Somit ein
großes DANKE SCHÖN an ALLE. An jeden einzelnen, der an mich geglaubt hat, sich
bei mir gemeldet hat, bei meiner Abschiedsfeier da war, der mir einfach in den
letzten Monaten hin u wieder einen Gedanken geschenkt hat. <3
Philipp,
meiner Schwester und meinen Eltern kann ich nicht genug danken, ich bin einfach
glücklich, dass ihr da seid <3
Und natürlich haben auch meine Leute und Freunde, die ich in Oz getroffen und gewonnen habe, dazubeigetragen!!!Also auch an euch alle ein riesen "CHEERS" ;o)
Ich würde es
immer wieder tun, und kann es nur jedem wünschen, den Mut zu haben, diesen
Schritt zu wagen. Und den Eltern kann ich nur folgende Worte von J.W. von
Goethe, die sich auch meine Eltern zu Herzen nahmen, mit auf den Weg geben:
„Zwei Dinge sollten
Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“
Ich weiß,
die Sorge um das Kind ist groß! Aber irgendwann werden Kinder älter, gehen
ihren Weg. Hätten meine Eltern mich nicht gehen lassen, hätte ich all das nicht
erleben können. Es wäre nie passiert!!!
Also bitte bitte habt auch ihr den Mut, euer Kind reisen zu lassen, die
Welt zu entdecken.
Es ist das
Beste was man machen kann.
Ich habe es
geschafft.
Ich habe
viel gelernt.
Ich habe
fürs Leben gelernt.
Das war’s,
von meinem Australien-Abenteuer.
Das Leben
ist jung.
Die Welt hat
viel zu bieten.
Australien
hat viel zu bieten.
Ich komme
wieder!
Eure Lisa / Euer Liesschen <3
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